Da ich mich in der gleichen Woche für ein Challengerturnier in Prostejov eingeschrieben hatte und ganz knapp nicht in die Qualifikation reingerutscht war, beschloss ich aufs Gratwohl ans 250K ATP Turnier in Kitzbühel zu reisen.

Welche Überraschung! Plötzlich stand mein Name in Qualifikationstableau, und ich bestritt meine erste Runde gegen Atilla Balazs (ATP 72).
Ich spielte frei auf und wurde dafür belohnt. 6:4 6:0 hiess das Endresultat zum ersten Mal gegen einen Tophundertspieler. Weiter ging es gegen Prajneesh Gunneswaran (ATP 133). Ich fühlte mich auch hier sehr wohl und konnte das Spiel bestimmen. Mit dem Zweisatzsieg 6:4 6:3 sicherte ich mir einen Patz im Hauptfeld.

Dort wartete in der ersten Runde Emil Ruusuvuori (ATP 92). Ich versuchte auch hier ihm mein Spiel aufzuzwingen, machte aber mehrere Eigenfehler dabei. Somit blieb die Partie sehr knapp und wurde erst im Tiebreak des dritten Satzes entschieden. 4:6 6:4 7:6(2) war das Endresultat. Überglücklich mit diesem ging es am folgenden Tag weiter gegen Fabio Fognini. Die ATP Nummer 12 kam wie ich von einer Operation und Verletzungspause zurück. Allerdings hatten die vorangegangenen Partien mein Selbstvertrauen gestärkt. Ich nahm das Spiel in die Hand und gewann klar in zwei Sätzen 6:1 6:2.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich kaum fassen, dass ich die Nummer Eins des Turniers in weniger als einer Stunde besiegt hatte.

Ich versuchte mich einfach auf den nächsten Tag zu konzentrieren, wo Feliciano Lopez im Viertelsfinal auf mich wartete. Auch in diesem Mätch konnte ich das Spiel bestimmen und zog nach frühen Breaks in beiden Sätzen davon. Mit 6:4 6:3 in einer knappen Stunde qualifizierte ich mich für das Halbfinale. Mein Gegner hiess Miomir Kecmanovic, ein junger Serbe. Er retournierte von Anfang an meine Aufschläge gut. Ich musste sehr viel Risiko eingehen um zu punkten. Am Schluss des 2. Satzes gelang es mir die Oberhand zu halten, gab aber meine Fühung mit Break anfangs 3. Durchgang aus der Hand.  Nach einem zweistündigen Kampf verlor ich die Partie 4:6 7:5 3:6. Was für eine Woche – wer hätte das gedacht!